Sushi im Test (Info)

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cooked user 1AutorSPEISEN.COMKategorieSchwierigkeitsgradLeicht
rezeptespeisencom800
Ergiebigkeit 1 Portion
 1 Info| Von Anja Dannenberg und Mona Bahnassawy | Ergeben eine Anzahl: 1
1

In der japanischen Küche hat Sushi eine lange Tradition. Doch auch hierzulande finden die kunstvoll geformten kleinen Reishäppchen mit Gemüse, Gewürzen und fangfrischem Fisch immer mehr Liebhaber. Als Vorspeise, Snack oder kleine Mittagsmahlzeit ausser Haus verzehrt, ist Sushi allerdings oft eine recht teure Angelegenheit. Ein japanischer Spitzenkoch und ein deutscher Fischexperte haben für Servicezeit: Kostprobe stichprobenartig Frische und Qualität von Sushi aus Restaurants, Sushibars und Supermärkten untersucht.

3

_Die Zubereitung erfordert grosse Geschicklichkeit_

5

Sushi sind mittlerweile in jeder deutschen Grossstadt zu bekommen. Die Hochburgen der Sushifreunde in Nordrhein-Westfalen liegen in Düsseldorf und Köln. In ihrer klassischen Version besteht Sushi aus Reis und rohem Fisch beziehungsweise rohen Meeresfrüchten. Die Auswahl ist riesig: Ob als gesunder Snack oder als ganzes Hauptgericht - langweilig wird es eigentlich nie. Es ist ein leichtes, gesundes Essen, solange einwandfreie Zutaten frisch zubereitet werden. Trotz des rohen Fisches ist die japanische Spezialität in der Regel gut bekömmlich. Traditionell wird zum Sushi eingelegter Ingwer gereicht, der unter anderem auch verdauungsfördernd wirkt, und sehr scharfer, grüner Meerrettich (Wasabi), der leicht desinfizierende Eigenschaften hat.

7

_Fischexperte und Sushimeister_

9

Entstanden ist die Wickelkunst in Japan, ursprünglich, um rohen Fisch zu konservieren. Servicezeit: Kostprobe wollte wissen: Wie gut ist die Frische und Qualität der Sushi, die man hierzulande kaufen kann? Für unserem Stichprobentest luden wir zwei Experten ein:

11

* Kenichi Kato

13

Sushimeister und Geschäftsführer des Restaurants "Nippon-Kan", Düsseldorf

15

E-Mail: info@nippon-kan. De

17

* Peter Gohl

19

Niederlassungsleiter "Deutsche See", Bremen E-Mail: peter. Gohl@deutschesee. De

21

_Teures Vergnügen_

23

Im Düsseldorfer Eko-Haus der Japanischen Kultur servierten wir den beiden 15 gemischte Sushisets aus japanischen Restaurants, Sushibars und Supermärkten in Düsseldorf, Krefeld, Leverkusen und Köln. In den Sushibars und Restaurants bestellten wir jeweils einen Sushimix: je zwei Stück handgeformte Nigiri-Sushi mit Tunfisch und je zwei Stück Nigiri-Sushi mit Makrele oder Weissfisch sowie gerollte Maki-Sushi, jeweils eine Portion (in der Regel sechs Stück) mit Tunfisch und eine Portion Maki-Sushi mit Lachs. Dieser sättigende Sushimix kostete in den Sushibars zwischen 11, 40 und 21 Euro. Die angegebenen Preise sind bei diesem Test aber nur eine Orientierungshilfe. Sie sind nicht 100-prozentig miteinander vergleichbar, da es sorten- und portionsgrössenbedingt Unterschiede geben kann.

25

_Jahrelange Ausbildung_

27

Das Herstellen und Anrichten der handgeformten Reishäppchen sieht auf den ersten Blick recht einfach aus. Tatsächlich erfordert es aber grosses handwerkliches Geschick. Fischexperte Peter Gohl hat das bei einem Sushikurs am eigenen Leib erfahren. "Also, ich war ganz erstaunt, wie schwierig das ist, einen Fisch so zu schneiden, dass er genau auf das Stück Reis passt, also das ist gar nicht so einfach, dass das auch ein glatter Schnitt ist."

29

Eine mehrjaehrige Ausbildung ist unumgänglich, will man ein Meister der Sushizubereitung (Itamae) werden. Sushimeister Kenichi Kato: "Wenn man Sushi machen möchte, muss man vorher schon genug lernen, was Sushi ist. Das ist japanische Esskultur. Beispielsweise in Japan dauert die Ausbildung fünf Jahre. Das ist sehr, sehr wichtig."

31

_Wichtige Prüfkriterien_

33

Ein ausgebildeter Sushimeister weiss: Der Fisch muss perfekt geschnitten werden, der Sushireis muss schön würzig schmecken und leicht klebrig sein. Schliesslich muss genau die richtige Menge von der scharfen Meerrettichpaste genommen werden, dann werden die Sushi in Form gebracht.

35

Auf all das und noch viel mehr achteten unsere Tester. Ist ein weisser Fisch ganz frisch, dann sieht er hell und klar aus. Es ist normal, dass der Tunfisch auf dem gesäürten Reis etwas bräunlich wird. Dennoch kann die Qualität noch sehr gut sein. Peter Gohl: "Es ist so, dass die Säure auf das Eiweiss des Fisches reagiert, und entsprechend wird es in der Struktur oder in seiner Farbe verändert. Gerade Tunfisch ist dafür empfänglicher, der dann von Rot- in Brauntöne wechseln kann, ohne, dass er dabei Abstriche in der Frische hat. Das ist dann durch diesen sauren Reis produziert. Würde Tunfisch alleine ohne Reis seine Farbe verändern, dann würde man sagen, es ist der Prozess des Alterns."

37

Besonders wichtig beim Nigiri-Sushi: Der Reis darf erst im Mund zerfallen! Die Maki-Rollen müssen reichlich Fisch enthalten und sollten nicht zu trocken oder gar fest sein.

39

_Viele gute Bewertungen_

41

Die beiden Experten probierten die japanischen Spezialitäten und beurteilten deren Aussehen, Geruch, Geschmack und Frische. Unser Stichprobentest zeigt, dass viele Sushianbieter ihr Handwerk gut verstehen. Besonders erfreulich: Mehr als die Hälfte der Stichproben aus Sushibars und Restaurants erhielten von unseren kritischen Prüfern die Noten "sehr gut" oder "gut". Einige positive Kommentare: "Da kann man sehen, der Reis ist nicht zu fest. Da merkt man auch die Würzigkeit des Fisches, den Eigengeschmack. Auch von der Grösse her ist es ansprechend, von der Menge. Von der Konsistenz des Reises, das passt. Der Geruch ist frisch."

43

_Hier und dort gab es Kritik_

45

Es gab bei unserer Stichprobe aber auch deutliche Qualitätsunterschiede, hier und dort kleine optische und geschmackliche Mängel. Besonders die Zutaten liessen nach Meinung der Experten in einigen Fällen zu wünschen übrig. Einige Kommentare: "Der Reisgeschmack ist ein bisschen zu stark, ein bisschen stark gewürzt. Diese Makrele ist ein bisschen zu alt, die hat schon so einen grauen Schimmer. Der Lachs ist zu fett, er ist von der Bauchseite. Der Reis ist sehr hart. Der Sushikoch hat das Sushimachen nicht so richtig gelernt: Der Fisch ist zu kurz, zu dick, zu breit, und der Reis ist zu gross."

47

Die genauen Testergebnisse finden Sie hier!

49

l

51

_Fertig-Sushi fallen durch_

53

Vielerorts bieten Supermärkte Fertig-Sushi in Frischetheken oder Tiefkühltruhen recht preisgünstig an. Wir servierten unseren beiden Sushiexperten je zwei solcher Produkte. Die Tester waren wenig begeistert. Peter Gohl: "Der Reis ist ganz trocken, das ist ganz schrumpelig, das löst sich schon auf, die Farbe verändert sich. Sieht aus wie gegart. Das ist frostbrandig." Kenichi Kato wollte eine Probe erst gar nicht probieren: "Ich möchte es nicht essen - ich bin gut bedient, danke." Übereinstimmendes Urteil der Tester für die Fertigware aus dem Supermarkt: "wenig zufrieden stellend". Für die bei unserer Stichprobe eingekauften Sushiproben der Marken Tsunami und Wakame (jeweils aus der Frischetheke) gab es diese schlechte Note, ebenso für die tiefgekühlten Sushiproben von den Marken Costa und Josushi.

55

_Gefrierbrand durch falsche Lagerung_

57

Die zwei Tiefkühlproben, gekauft bei Real in Köln, Weisshausstrasse, wiesen deutliche Gefrierschäden auf und wurden offenbar falsch gelagert. Peter Gohl: "Das ist, denke ich, in der Gesamtkette des Handels begründet. Das kann durchaus passieren, dass in der Hektik des Tages auch mal oberhalb der Markierungen in den Tiefkühltruhen gepackt wird. Dort leidet das Produkt durch eine Temperaturschwankung. Wenn diese eintritt, dann bedeutet das automatisch eine Art Auskristallisierung des Wassers. Und das sind dann die typischen Frostbrandstellen, wenn das Produkt dann wieder in tiefere Temperaturen kommt." Wenn Tiefkühlprodukte Anzeichen von Gefrierschäden aufweisen, ist eine Reklamation an der Einkaufstätte angebracht.

59

_Keine krankheitserregenden Keime_

61

Der anschliessende Labortest zeigte: Selbst die unappetitlichen Teilchen waren keine Gefahr für die Gesundheit. Die gleiche Sushiauswahl, also weitere 15 Proben - wurden sofort nach gekühlter Anlieferung im Labor mikrobiologisch untersucht. Auch hier weiss man, dass Sushi zu den empfindlichen Lebensmitteln zählt, der rohe Fisch kann leicht verderben. Mit einem flüssigen Auszug der Sushiproben wurden die Nährböden geimpft. Die Suche nach Krankheitserregern und anderen Keimen brachte später aber keine auffälligen Werte zutage. Untersuchungsleiter Dr. Jörg Wehr: "Wir haben 15 Sushiproben untersucht. Einmal auf die Gesamtkeimzahl, auf Krankheitserreger und Verderbniserreger. Erfreulicherweise konnten wir feststellen, dass bei keiner Probe irgendwelche Richtwerte oder Grenzwerte überschritten wurden." Salmonellen und Listerien wurden in keiner Probe nachgewiesen, der Gehalt an Pseudomonaden und Enterobakterien lag deutlich unter den Richtwerten.

63

_Zwei Testsieger_

65

Das erfreuliche Fazit unseres Servicezeit: Kostprobe-Tests: Viele Anbieter hierzulande bieten ihren Gästen einwandfreie und hochwertige Sushi und nehmen es mit der Hygiene sehr genau. Für echte Sushifans ist die Fertigware aus dem Supermarkt jedoch keine echte Alternative. Peter Gohl: "Sushi sollte direkt gegessen werden. Also das Aufheben ist für dieses Produkt eigentlich nicht sinnvoll."

67

Trotz kleiner optischer und geschmacklicher Mängel bewerteten die Prüfer insgesamt fünf von elf Proben aus Sushibars und Restaurants mit "zufrieden stellend". Vier bekamen die Note "gut". Unsere beiden Testsieger mit der Note "sehr gut" sind das Sushiset vom Hyuga - mit 21 Euro auch das teuerste im Test - und die Sushiauswahl vom Na Ni Wa für 16, 50 Euro. Sowohl das Hyuga als auch das Na Ni Wa liegen in der Düsseldorfer Innenstadt. Hier bekommt man nach Meinung unserer Experten wirklich Sushi der Meisterklasse.

69

Wer die Sushizubereitung einmal selbst ausprobieren möchte, für den gibt es im Folgenden ein paar Tipps rund um Nigiri-Sushi und Maki-Rollen. Mit frischen Zutaten und ein wenig Geduld lassen sie sich auch daheim zubereiten. Ausführlichere Zubereitungstipps finden sich in speziellen Kochbüchern (vergleiche "Buchtipps" unten).

71

_Weitere Tipps_

73

* Für Sushi immer nur ganz frische Zutaten verwenden und gleich nach der Zubereitung verzehren.

75

* Der Fisch muss eine besondere Qualität haben und absolut frisch sein. Es ist allerdings gar nicht schlecht, wenn er zuvor kurz schockgefroren wurde, um unliebsame Bewohner abzutöten. Das ist auch in Japan üblich. Beim Fischhändler bestellt man seinen speziellen Sushifisch am besten vor.

77

* Traditionell werden zum Sushi gereicht: eingelegter Ingwer, der unter anderem auch verdauungsfördernd wirkt, Wasabi und natürlich Sojasauce.

79

* Sushimatten, Stäbchen und viele Zutaten gibt es mittlerweile in Supermärkten, Kaufhäusern oder im Hobbykochladen, die ausgefallenen Zutaten auf jeden Fall im asiatischen Lebensmittel- oder Einzelwarenhandel.

81

* Das Messer immer wieder mit einem feuchten Tuch abwischen.

83

* Essen darf man Sushi übrigens auch mit den Fingern, Stäbchen sind nicht Pflicht.

85

_Links_

87

* Aquakultur am Mittelmeer

89

* Fisch in Not - Was kann man noch essen?

91

* Fischbestände am Ende?

93

* Gesundes Fett: Omega-3-Säuren

95

* Pfusch mit Fisch

97

* Pfusch am Fisch - Vorgetäuschte Frische bei Thunfisch

99

* Japanische Ernährung - hohe Lebenserwartung

101

* Sojasauce: Traditionelle Herstellung in Korea

103

_Weitere Informationen im Internet_

105

* http://www. Eko-haus. De/d_home. Htm Eko-Haus der Japanischen Kultur e.V.

107

002_03_japaner_in_ddorf. Htm Infos über die Geschichte der Japaner in Düsseldorf auf der Seite des Japanischen Generalkonsulats Düsseldorf.

109

* http://www. Super-sushi. De/index. Html Sushibegeisterte teilen ihre Erfahrungen im Ringen um klebrigeren Reis und den frischesten Fisch. Nuetzliche Rezepte, Restaurantführer, Links und vieles mehr.

111

_Literaturhinweise_

113

* Kimiko Barber, Hiroki Takemura Sushi

115

Preis: 19, 90 Euro

117

* Andreas Furtmayr

119

Sushi

121

Preis: 7, 50 Euro

123

* Kumfoo Wong

125

Das Sushi-Set für Einsteiger, Buch & Zubehör

127

Preis: 24, 90 Euro

129

Rezepte: Sushi

131

Sushireis

133

Kappa-Maki-Sushirolle (mit Gurke) Nigiri-Sushi (nicht gerollt, sondern handgeformt)

134

Zutaten

 1 Info| Von Anja Dannenberg und Mona Bahnassawy | Ergeben eine Anzahl: 1

Zubereitung

1

In der japanischen Küche hat Sushi eine lange Tradition. Doch auch hierzulande finden die kunstvoll geformten kleinen Reishäppchen mit Gemüse, Gewürzen und fangfrischem Fisch immer mehr Liebhaber. Als Vorspeise, Snack oder kleine Mittagsmahlzeit ausser Haus verzehrt, ist Sushi allerdings oft eine recht teure Angelegenheit. Ein japanischer Spitzenkoch und ein deutscher Fischexperte haben für Servicezeit: Kostprobe stichprobenartig Frische und Qualität von Sushi aus Restaurants, Sushibars und Supermärkten untersucht.

3

_Die Zubereitung erfordert grosse Geschicklichkeit_

5

Sushi sind mittlerweile in jeder deutschen Grossstadt zu bekommen. Die Hochburgen der Sushifreunde in Nordrhein-Westfalen liegen in Düsseldorf und Köln. In ihrer klassischen Version besteht Sushi aus Reis und rohem Fisch beziehungsweise rohen Meeresfrüchten. Die Auswahl ist riesig: Ob als gesunder Snack oder als ganzes Hauptgericht - langweilig wird es eigentlich nie. Es ist ein leichtes, gesundes Essen, solange einwandfreie Zutaten frisch zubereitet werden. Trotz des rohen Fisches ist die japanische Spezialität in der Regel gut bekömmlich. Traditionell wird zum Sushi eingelegter Ingwer gereicht, der unter anderem auch verdauungsfördernd wirkt, und sehr scharfer, grüner Meerrettich (Wasabi), der leicht desinfizierende Eigenschaften hat.

7

_Fischexperte und Sushimeister_

9

Entstanden ist die Wickelkunst in Japan, ursprünglich, um rohen Fisch zu konservieren. Servicezeit: Kostprobe wollte wissen: Wie gut ist die Frische und Qualität der Sushi, die man hierzulande kaufen kann? Für unserem Stichprobentest luden wir zwei Experten ein:

11

* Kenichi Kato

13

Sushimeister und Geschäftsführer des Restaurants "Nippon-Kan", Düsseldorf

15

E-Mail: info@nippon-kan. De

17

* Peter Gohl

19

Niederlassungsleiter "Deutsche See", Bremen E-Mail: peter. Gohl@deutschesee. De

21

_Teures Vergnügen_

23

Im Düsseldorfer Eko-Haus der Japanischen Kultur servierten wir den beiden 15 gemischte Sushisets aus japanischen Restaurants, Sushibars und Supermärkten in Düsseldorf, Krefeld, Leverkusen und Köln. In den Sushibars und Restaurants bestellten wir jeweils einen Sushimix: je zwei Stück handgeformte Nigiri-Sushi mit Tunfisch und je zwei Stück Nigiri-Sushi mit Makrele oder Weissfisch sowie gerollte Maki-Sushi, jeweils eine Portion (in der Regel sechs Stück) mit Tunfisch und eine Portion Maki-Sushi mit Lachs. Dieser sättigende Sushimix kostete in den Sushibars zwischen 11, 40 und 21 Euro. Die angegebenen Preise sind bei diesem Test aber nur eine Orientierungshilfe. Sie sind nicht 100-prozentig miteinander vergleichbar, da es sorten- und portionsgrössenbedingt Unterschiede geben kann.

25

_Jahrelange Ausbildung_

27

Das Herstellen und Anrichten der handgeformten Reishäppchen sieht auf den ersten Blick recht einfach aus. Tatsächlich erfordert es aber grosses handwerkliches Geschick. Fischexperte Peter Gohl hat das bei einem Sushikurs am eigenen Leib erfahren. "Also, ich war ganz erstaunt, wie schwierig das ist, einen Fisch so zu schneiden, dass er genau auf das Stück Reis passt, also das ist gar nicht so einfach, dass das auch ein glatter Schnitt ist."

29

Eine mehrjaehrige Ausbildung ist unumgänglich, will man ein Meister der Sushizubereitung (Itamae) werden. Sushimeister Kenichi Kato: "Wenn man Sushi machen möchte, muss man vorher schon genug lernen, was Sushi ist. Das ist japanische Esskultur. Beispielsweise in Japan dauert die Ausbildung fünf Jahre. Das ist sehr, sehr wichtig."

31

_Wichtige Prüfkriterien_

33

Ein ausgebildeter Sushimeister weiss: Der Fisch muss perfekt geschnitten werden, der Sushireis muss schön würzig schmecken und leicht klebrig sein. Schliesslich muss genau die richtige Menge von der scharfen Meerrettichpaste genommen werden, dann werden die Sushi in Form gebracht.

35

Auf all das und noch viel mehr achteten unsere Tester. Ist ein weisser Fisch ganz frisch, dann sieht er hell und klar aus. Es ist normal, dass der Tunfisch auf dem gesäürten Reis etwas bräunlich wird. Dennoch kann die Qualität noch sehr gut sein. Peter Gohl: "Es ist so, dass die Säure auf das Eiweiss des Fisches reagiert, und entsprechend wird es in der Struktur oder in seiner Farbe verändert. Gerade Tunfisch ist dafür empfänglicher, der dann von Rot- in Brauntöne wechseln kann, ohne, dass er dabei Abstriche in der Frische hat. Das ist dann durch diesen sauren Reis produziert. Würde Tunfisch alleine ohne Reis seine Farbe verändern, dann würde man sagen, es ist der Prozess des Alterns."

37

Besonders wichtig beim Nigiri-Sushi: Der Reis darf erst im Mund zerfallen! Die Maki-Rollen müssen reichlich Fisch enthalten und sollten nicht zu trocken oder gar fest sein.

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_Viele gute Bewertungen_

41

Die beiden Experten probierten die japanischen Spezialitäten und beurteilten deren Aussehen, Geruch, Geschmack und Frische. Unser Stichprobentest zeigt, dass viele Sushianbieter ihr Handwerk gut verstehen. Besonders erfreulich: Mehr als die Hälfte der Stichproben aus Sushibars und Restaurants erhielten von unseren kritischen Prüfern die Noten "sehr gut" oder "gut". Einige positive Kommentare: "Da kann man sehen, der Reis ist nicht zu fest. Da merkt man auch die Würzigkeit des Fisches, den Eigengeschmack. Auch von der Grösse her ist es ansprechend, von der Menge. Von der Konsistenz des Reises, das passt. Der Geruch ist frisch."

43

_Hier und dort gab es Kritik_

45

Es gab bei unserer Stichprobe aber auch deutliche Qualitätsunterschiede, hier und dort kleine optische und geschmackliche Mängel. Besonders die Zutaten liessen nach Meinung der Experten in einigen Fällen zu wünschen übrig. Einige Kommentare: "Der Reisgeschmack ist ein bisschen zu stark, ein bisschen stark gewürzt. Diese Makrele ist ein bisschen zu alt, die hat schon so einen grauen Schimmer. Der Lachs ist zu fett, er ist von der Bauchseite. Der Reis ist sehr hart. Der Sushikoch hat das Sushimachen nicht so richtig gelernt: Der Fisch ist zu kurz, zu dick, zu breit, und der Reis ist zu gross."

47

Die genauen Testergebnisse finden Sie hier!

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51

_Fertig-Sushi fallen durch_

53

Vielerorts bieten Supermärkte Fertig-Sushi in Frischetheken oder Tiefkühltruhen recht preisgünstig an. Wir servierten unseren beiden Sushiexperten je zwei solcher Produkte. Die Tester waren wenig begeistert. Peter Gohl: "Der Reis ist ganz trocken, das ist ganz schrumpelig, das löst sich schon auf, die Farbe verändert sich. Sieht aus wie gegart. Das ist frostbrandig." Kenichi Kato wollte eine Probe erst gar nicht probieren: "Ich möchte es nicht essen - ich bin gut bedient, danke." Übereinstimmendes Urteil der Tester für die Fertigware aus dem Supermarkt: "wenig zufrieden stellend". Für die bei unserer Stichprobe eingekauften Sushiproben der Marken Tsunami und Wakame (jeweils aus der Frischetheke) gab es diese schlechte Note, ebenso für die tiefgekühlten Sushiproben von den Marken Costa und Josushi.

55

_Gefrierbrand durch falsche Lagerung_

57

Die zwei Tiefkühlproben, gekauft bei Real in Köln, Weisshausstrasse, wiesen deutliche Gefrierschäden auf und wurden offenbar falsch gelagert. Peter Gohl: "Das ist, denke ich, in der Gesamtkette des Handels begründet. Das kann durchaus passieren, dass in der Hektik des Tages auch mal oberhalb der Markierungen in den Tiefkühltruhen gepackt wird. Dort leidet das Produkt durch eine Temperaturschwankung. Wenn diese eintritt, dann bedeutet das automatisch eine Art Auskristallisierung des Wassers. Und das sind dann die typischen Frostbrandstellen, wenn das Produkt dann wieder in tiefere Temperaturen kommt." Wenn Tiefkühlprodukte Anzeichen von Gefrierschäden aufweisen, ist eine Reklamation an der Einkaufstätte angebracht.

59

_Keine krankheitserregenden Keime_

61

Der anschliessende Labortest zeigte: Selbst die unappetitlichen Teilchen waren keine Gefahr für die Gesundheit. Die gleiche Sushiauswahl, also weitere 15 Proben - wurden sofort nach gekühlter Anlieferung im Labor mikrobiologisch untersucht. Auch hier weiss man, dass Sushi zu den empfindlichen Lebensmitteln zählt, der rohe Fisch kann leicht verderben. Mit einem flüssigen Auszug der Sushiproben wurden die Nährböden geimpft. Die Suche nach Krankheitserregern und anderen Keimen brachte später aber keine auffälligen Werte zutage. Untersuchungsleiter Dr. Jörg Wehr: "Wir haben 15 Sushiproben untersucht. Einmal auf die Gesamtkeimzahl, auf Krankheitserreger und Verderbniserreger. Erfreulicherweise konnten wir feststellen, dass bei keiner Probe irgendwelche Richtwerte oder Grenzwerte überschritten wurden." Salmonellen und Listerien wurden in keiner Probe nachgewiesen, der Gehalt an Pseudomonaden und Enterobakterien lag deutlich unter den Richtwerten.

63

_Zwei Testsieger_

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Das erfreuliche Fazit unseres Servicezeit: Kostprobe-Tests: Viele Anbieter hierzulande bieten ihren Gästen einwandfreie und hochwertige Sushi und nehmen es mit der Hygiene sehr genau. Für echte Sushifans ist die Fertigware aus dem Supermarkt jedoch keine echte Alternative. Peter Gohl: "Sushi sollte direkt gegessen werden. Also das Aufheben ist für dieses Produkt eigentlich nicht sinnvoll."

67

Trotz kleiner optischer und geschmacklicher Mängel bewerteten die Prüfer insgesamt fünf von elf Proben aus Sushibars und Restaurants mit "zufrieden stellend". Vier bekamen die Note "gut". Unsere beiden Testsieger mit der Note "sehr gut" sind das Sushiset vom Hyuga - mit 21 Euro auch das teuerste im Test - und die Sushiauswahl vom Na Ni Wa für 16, 50 Euro. Sowohl das Hyuga als auch das Na Ni Wa liegen in der Düsseldorfer Innenstadt. Hier bekommt man nach Meinung unserer Experten wirklich Sushi der Meisterklasse.

69

Wer die Sushizubereitung einmal selbst ausprobieren möchte, für den gibt es im Folgenden ein paar Tipps rund um Nigiri-Sushi und Maki-Rollen. Mit frischen Zutaten und ein wenig Geduld lassen sie sich auch daheim zubereiten. Ausführlichere Zubereitungstipps finden sich in speziellen Kochbüchern (vergleiche "Buchtipps" unten).

71

_Weitere Tipps_

73

* Für Sushi immer nur ganz frische Zutaten verwenden und gleich nach der Zubereitung verzehren.

75

* Der Fisch muss eine besondere Qualität haben und absolut frisch sein. Es ist allerdings gar nicht schlecht, wenn er zuvor kurz schockgefroren wurde, um unliebsame Bewohner abzutöten. Das ist auch in Japan üblich. Beim Fischhändler bestellt man seinen speziellen Sushifisch am besten vor.

77

* Traditionell werden zum Sushi gereicht: eingelegter Ingwer, der unter anderem auch verdauungsfördernd wirkt, Wasabi und natürlich Sojasauce.

79

* Sushimatten, Stäbchen und viele Zutaten gibt es mittlerweile in Supermärkten, Kaufhäusern oder im Hobbykochladen, die ausgefallenen Zutaten auf jeden Fall im asiatischen Lebensmittel- oder Einzelwarenhandel.

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* Das Messer immer wieder mit einem feuchten Tuch abwischen.

83

* Essen darf man Sushi übrigens auch mit den Fingern, Stäbchen sind nicht Pflicht.

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_Links_

87

* Aquakultur am Mittelmeer

89

* Fisch in Not - Was kann man noch essen?

91

* Fischbestände am Ende?

93

* Gesundes Fett: Omega-3-Säuren

95

* Pfusch mit Fisch

97

* Pfusch am Fisch - Vorgetäuschte Frische bei Thunfisch

99

* Japanische Ernährung - hohe Lebenserwartung

101

* Sojasauce: Traditionelle Herstellung in Korea

103

_Weitere Informationen im Internet_

105

* http://www. Eko-haus. De/d_home. Htm Eko-Haus der Japanischen Kultur e.V.

107

002_03_japaner_in_ddorf. Htm Infos über die Geschichte der Japaner in Düsseldorf auf der Seite des Japanischen Generalkonsulats Düsseldorf.

109

* http://www. Super-sushi. De/index. Html Sushibegeisterte teilen ihre Erfahrungen im Ringen um klebrigeren Reis und den frischesten Fisch. Nuetzliche Rezepte, Restaurantführer, Links und vieles mehr.

111

_Literaturhinweise_

113

* Kimiko Barber, Hiroki Takemura Sushi

115

Preis: 19, 90 Euro

117

* Andreas Furtmayr

119

Sushi

121

Preis: 7, 50 Euro

123

* Kumfoo Wong

125

Das Sushi-Set für Einsteiger, Buch & Zubehör

127

Preis: 24, 90 Euro

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Rezepte: Sushi

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Sushireis

133

Kappa-Maki-Sushirolle (mit Gurke) Nigiri-Sushi (nicht gerollt, sondern handgeformt)

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Sushi im Test (Info)
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