Wir trinken zum Wirsingtopf einen kräftigen Spätburgunder, der mit vollen Fruchtaromen punkten kann, aber durch einen Ausbau im kleinen Eichenfass (Barrique - oder Piece, wie man in Burgund sagt) zusätzliche Kraft und Aromen bekommen hat. Der kann aus Frankreich (eben Burgund), der Schweiz (Graubünden!), Österreich, Italien oder Deutschland (alle Anbaugebiete, besonders aber Baden, Württemberg, die Pfalz, Rheinhessen, Franken und der Rheingau bieten heute eine grosse Vielfalt). Wir haben einen aus einem noch nördlicheren Anbaugebiet ausgesucht, das früher eher unbedeutende, helle, leichte und leicht zu trinkende Rotweine (oft mit Restsüsse versehen) produziert hat, in den letzten Jahren aber mit grossen, kompakten und doch eleganten Rotweinen auf sich aufmerksam gemacht hat - einen Spätburgunder von der Ahr! In dem engen, vor widrigen Winden geschützten und durch den nahen Rhein mit milder Luft versorgten Tal gedeihen - wenn der Winzer die Menge begrenzt und schon im Weinberg für beste Bedingungen sorgt (dies ist immer Grundvoraussetzung, um einen guten Wein lesen zu können!) - Trauben bester Qualität: Dieser kräftige, trockene Wein schmeckt klar, rein und fruchtig nach roten und blauen Waldbeeren, zart nach Vanille, fein und frisch nach Waldboden, ist elegant, Säure und Süsse (nicht von Restzucker, sondern dank der Süsse der Konzentration) sind in einem perfekten Gleichgewicht, und der Gesamteindruck ist gleichzeitig kräftig, voll und samtig, ebenso muskuloes wie schmeichelnd. Genau das Richtige also, um der Würze des Wirsings und der angenehm fetten Fülle des Wurstbräts den nötigen Widerpart zu leisten.