Wer je Gelegenheit hatte, koreanisch zu essen, der kennt bestimmt "kim chi" - in Essig eingelegter Kohl, mit Rettich, Gurke oder Grüngemüse, gewürzt mit Salz, Pfeffer, Knoblauch, Sardellen und Chili. Die Geschichte besagt, dass diese Spezialität ursprünglich aus China stamme. Im 3. Jahrhundert v. Chr., als die Grosse Mauer errichtet wurde, ernährten sich die chinesichen Bauarbeiter im Sommer von gekochtem Reis und Kohl, im Winter von gekochtem Reis und in Essig eingelegtem Kohl. Auch zu uns kam dies, wenn auch in sehr abgeänderter Form: Die Grosse Mauer hielt die Mongolen nicht davon ab, in China einzufallen. Zu ihrer Beute soll auch das Rezept für sauer eingelegten Kohl gehört haben. Als sie schliesslich nach Europa gelangten, sollen sie das Rezept mitgebracht haben. Irgendwo in Osteuropa entdeckte man, dass gehobelter Kohl auch ohne Essig natürlich gärte, wenn man ihn leicht salzte; und man nannte dies "Sauerkraut". Sauerkraut, vor allem roh gegessen - um die Milchsäurebakterien, auf deren Konto ein guter Teil der positiven Wirkungen des Sauerkrautes geht, zu erhalten -, ist bekömmlicher als Weisskohl.